Corinna Meier, wie ticken die FH-Beschäftigten?

Shownotes

Corinna Meiers Metier ist die berufliche Weiterentwicklung und das Wohlbefinden der FH-Beschäftigten. Sie kennt uns also sehr genau – und schildert, was sie über uns gelernt hat.

Sie hat das Perspektivmanagement der Fachhochschule Dortmund mit aufgebaut und leitet es bis heute: Corinna Meier ist eine der zentralen Personen der FH Dortmund. Jetzt verlässt sie uns und wechselt an die Hochschule Hamm-Lippstadt.

Mit uns spricht sie über die vielen verschiedenen Menschen der FH Dortmund, ihre eigene Sichtweise auf sie und die Hochschule und darüber, wie sie über ihren Abschied denkt.

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00:00:00: Herzlich willkommen zur 21. Folge des Podcasts "Flur Funk". Mein Name ist Jana Klu.

00:00:14: Und mein Name ist Timon Abek.

00:00:16: Und wir sind beide aus der Pressestelle der FH. Heute haben wir uns eine Forschungsfrage überlegt.

00:00:22: Es ist, glaube ich, die wichtigste Forschungsfrage, die man sich hier an der FH stellen kann.

00:00:27: Wir sind eigentlich, Timon, kannst du das weiter erläutern?

00:00:31: Wer sind wir? Wer ist mit wir gemeint? Wir, die FH-Beschäftigten.

00:00:35: Wir haben nämlich heute die einmalige Gelegenheit, jemanden zu sprechen,

00:00:40: die uns dazu besser Auskunft geben kann als wahrscheinlich jeder andere Mensch auf diesem Planeten.

00:00:46: Nämlich, und jetzt lasse ich mal die Katze aus dem Sack, Corinna Meyer. Hallo Corinna.

00:00:51: Hallo Timon, Hallo Jana.

00:00:53: Hi, schön, dass du da bist.

00:00:55: Wir wollen mit dir sprechen, Corinna, weil du jetzt längere Zeit schon im PEM-Arbeitest.

00:01:03: Personal-Entwicklungsmanagement? Nein, sondern sagen wir mal.

00:01:07: Perspektivmanagement.

00:01:08: Hieß das jemals Personal-Entwicklungsmanagement?

00:01:11: Das hieß immer irgendwann Team Personal-Entwicklung, Familie und Gesundheit.

00:01:15: Oh Gott, dann ist es ja eigentlich einfacher geworden. Dann müsst ihr mir das ja merken können.

00:01:19: Ich kann es mir auch immer noch nicht merken.

00:01:21: Sag's nochmal.

00:01:22: Perspektivmanagement.

00:01:23: Perspektivmanagement.

00:01:24: PEM.

00:01:25: PEM. PEM kann ich mir zum Beispiel hervorragend merken, genau.

00:01:28: Und in deiner Funktion arbeitest du für die Beschäftigten der Fahre und mit den Beschäftigten der Fahre.

00:01:34: Und um das zu tun, musst du ja eine Vorstellung davon haben, wer die Fahre Beschäftigten sind, also wir, wer sind wir.

00:01:41: Und da wollen wir gerne deine Expertise heute ein wenig abschöpfen und mehr über uns erfahren.

00:01:50: Corinne, du hast gerade schon gesagt, siehst schon mal anders das PEM. Seit wann gibt's das eigentlich und gibt's an der Fahre Dortmund länger das PEM oder länger dich?

00:01:58: Also mich gibt's länger als PEM. Das ist schon mal vorab.

00:02:02: Das Perspektivmanagement hat sich tatsächlich aus der Personalabteilung damals rausentwickelt.

00:02:08: Wollte ich mal sagen.

00:02:10: Also die, ich bin 2018 in die Personalabteilung.

00:02:13: Damals hieß es noch Personalabteilung, nicht Personalizanat.

00:02:16: Das hat ja immer zwischendurch andere Namen gewechselt und habe da erstmal ganz klassisch barmend und berufungsrecht gemacht als Sachbearbeiterin.

00:02:25: 2008 und dann haben wir nach und nach die Personalentwicklung aufgebaut.

00:02:29: Also es gab schon erste Fortbildungsangebote, zum Beispiel von der Hochschulübergreifenden Fortbildung, der Hüffenhagen, die haben wir damals schon gehabt.

00:02:36: Aber es fing eigentlich an mit so einem ersten Unboardingkonzept.

00:02:39: Damit hat PEM gestartet und dann kam irgendwann der Familien-Service dazu.

00:02:43: Dann haben wir den Bereich Gesundheitsmanagement aufgebaut.

00:02:46: Dann kam 2017 das Personalmarketing dazu.

00:02:50: Und ja, das ist ja das, woraus ich heute eigentlich PEM speise.

00:02:54: PE, also Personalentwicklung, Fortbildung, Gesundheitsmanagement, Familien-Service und Personalmarketing.

00:03:00: Also alles, um die Mitarbeiter hier so ein bisschen drum herum sich wohlfühlen zu lassen, kann man das so sagen?

00:03:08: Ja, also eigentlich bildet PEM das ganze beschäftigten Leben ab.

00:03:12: Also vom Staat oder vom... also genau die Auswahlverfahren finden ja noch in einer Personalabteilung,

00:03:17: in einer Personaldezernate mit Dezernat 7 jetzt statt.

00:03:20: Und ab dem Thema Onboarding sind wir halt auch mit am Board und gucken, dass die Leute gut ankommen und auch, dass sie sich gut verabschieden.

00:03:27: Also alles vom Staat bis zum Ende.

00:03:29: Es war nicht nur bezogen auf die Arbeit mit Fortbildungen und Hilfen zum Beispiel für körperlich gesundheitsfördernde Büroeinrichtungen,

00:03:38: Büroeinrichtungen gegen Stände zum Beispiel, sondern auch mit Lebenshilfe, ne?

00:03:43: Zum Beispiel.

00:03:44: Man hat es generell gesagt.

00:03:45: Ja.

00:03:46: Also auch die körperlichen Angebote kommen ja, kommen einem ja auch privatleben zugute und das sind ja insgesamt förderlich.

00:03:52: Genau, also wir denken so, dass man Beruf und Privatleben nicht immer voneinander trennen kann.

00:03:58: Und wenn es mir privat nicht gut geht, geht es mir beruflich nicht gut und umgekehrt auch nicht.

00:04:02: Und deshalb haben wir da so einen ganz zeitlichen Ansatz.

00:04:04: Wir nennen das Lebensereignisorientierte Personalentwicklung.

00:04:07: Lebensereignisorientierte Personalentwicklung.

00:04:10: Das klingt schön.

00:04:11: Das klingt sehr schön.

00:04:12: Ja, genau.

00:04:13: Wir holen die Personen oder die Mitarbeiter da, wo sie gerade stehen.

00:04:17: Das ist der Gedanke.

00:04:18: Für die Organisation natürlich.

00:04:20: Kannst du dich daran erinnern, wann du zum ersten Mal dir Gedanken darüber gemacht hast, wie die erfahrbeschäftigsten so sind,

00:04:28: was das für Menschen sind und was die vielleicht brauchen können?

00:04:32: Tja, ich glaube, das hat sich echt mit der Zeit eher entwickelt.

00:04:35: Also man muss sagen, die meisten Projekte starten ja immer in der Verwaltung.

00:04:40: Und also das Perspektive-Management ist ja ein Angebot für alle ungefähr 950 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, also aus jeder Statusgruppe.

00:04:47: Aber kannst du dich noch erinnern, wie viele das waren, als du damit begonnen hast?

00:04:51: Ja, das war kurz bevor der große Aufwuchs kam.

00:04:56: Ich würde sagen, da waren wir so ungefähr bei 500 Mitarbeitern und in der Verwaltung waren so ungefähr rund 180, 190.

00:05:05: Und wir haben immer mit der Verwaltung angefangen.

00:05:08: Also es gab damals zum Beispiel auch schon Mitarbeiterjahresgespräche.

00:05:11: Da hatten dann andere Leute schon mit gestartet mit einzelnen Personalentwicklungsinstrumenten.

00:05:16: Und wir haben das dann irgendwann zusammengeführt.

00:05:19: Und richtig, nur Personalentwicklung habe ich auch erst nach meiner ersten Elternzeit 2012 gemacht.

00:05:24: Also vorher war das immer eher eine Nebenaufgabe neben dem klassischen Sachbearbeitersein für Beamt- und Berufungsrecht.

00:05:31: Aber das sind ja jetzt auch dann schon 12 Jahre, in denen sich einiges getan hat und in denen du auch die Mitarbeiter hier noch besser und intensiver kennengelernt hast.

00:05:41: Genau.

00:05:42: Kannst du dich noch drinnen erinnern, was soll die ersten Gedanken in diese Richtung waren?

00:05:46: Also auf jeden Fall ist die Gruppe nicht homogen, sie ist sehr heterogen.

00:05:50: Ich finde es besonders spannend, dass wir einfach durch die unterschiedlichen Fachdisziplin in den Fachbereichen auch ganz unterschiedliche Menschen schläge.

00:06:01: Wie man das sonst benennen soll.

00:06:03: Es gibt halt unterschiedliche Typen, Charaktere, auch Stereotypen.

00:06:10: Natürlich sind die Leute nicht so, wie man sich das mal denkt.

00:06:13: Also der eine sagt, der ist ja Künstler oder der andere sagt, der ist ja ein Ingenieur.

00:06:18: Das ist tatsächlich nicht so, jeder ist ja eine eigene Persönlichkeit.

00:06:22: Aber man kann glaube ich schon so ein bisschen in Stereotypen arbeiten oder da mitarbeiten und auch ein bisschen da mit spielen.

00:06:29: Und ich glaube, da spielt auch im Haus viel mit gespielt mit Stereotypen.

00:06:33: Das ist der Ingenieur, das ist der Künstler.

00:06:36: Aber es ist halt total spannend, dass es ja so vielfältig ist.

00:06:39: Durch die 8 Fachbereiche und die unterschiedlichen Disziplinen haben wir einfach ganz viel unterschiedliche Fachexpertise

00:06:46: und ganz viele Menschen mit tollen Kompetenzen im Haus, die wir manchmal glaube ich sogar noch viel zu wenig nutzen.

00:06:52: Ingenieur, Künstler, hast du jetzt aufgezählt?

00:06:57: Betriebswerte gibt es noch.

00:06:59: Sozialwissenschaftler, weiß ich nicht, ob Informatiker auch ein eigener Schlag ist.

00:07:04: Das kann ich jetzt nicht so beurteilen.

00:07:06: Ich würde sagen, ja.

00:07:07: Ich glaube schon, ja.

00:07:08: Wenn wir jetzt über Stereotypen sprechen, dann wahrscheinlich da.

00:07:12: Ja, genau. Also die Informatiker sind natürlich Menschen, alle individuell.

00:07:16: Da ist ja ein Mensch.

00:07:18: Ich glaube auch, dass es dieses Stereotypen nicht gibt.

00:07:21: Aber natürlich arbeiten wir da mit und es wird ja auch immer im Haus mit den Fachdisziplinen gespielt.

00:07:26: Also so ist es ja einfach. Der macht das, der macht das.

00:07:29: Inwiefern arbeitet ihr damit?

00:07:32: Also ist die Ansprache eine andere oder die herangehensweise?

00:07:35: Vielleicht kannst du das noch ein bisschen erläutern?

00:07:37: Nein, eigentlich nicht. Also wir sprechen alle gleich an.

00:07:40: Der Umgangston ist auch die letzten Jahre wesentlich lockerer geworden.

00:07:43: Lockerer? Also oder zwangloser?

00:07:46: Zwangloser, genau. Es ist zwangloser geworden.

00:07:49: Die Hürden, glaube ich, miteinander zu kommunizieren sind kleiner geworden.

00:07:54: Also früher war das noch sehr statusbehaftet.

00:07:57: Also da ist der Professor und da ist der wissenschaftliche Mitarbeiter

00:08:00: und da ist der Mitarbeiter in Technik und Verwaltung.

00:08:02: Also das, finde ich, bricht sich gerade total auf.

00:08:05: Hat sich das auch spürbar in den letzten zwölf Jahren verändert?

00:08:09: Ja, auf jeden Fall.

00:08:10: Also vor zwölf Jahren war das noch deutlich anders?

00:08:12: Also ich würde sagen, vor zwölf Jahren sind wir ganz anders miteinander umgegangen.

00:08:17: Also was so anreden, sehr geehrter Herr.

00:08:19: Da hätte man nicht irgendwie "Hallo Herr Professor Doktor" irgendwie gesagt,

00:08:23: sondern "Sehr geehrter Herr Professor Doktor".

00:08:25: Und heute nimmt man das ja manchmal schon gar nichts mit, sondern schreibt also

00:08:29: "Hallo Herr So-und-So" oder "Viele duzt man ja auch im Haus".

00:08:32: Oder "Liebe alle".

00:08:34: Genau. Also ich finde, die Kultur hat sich da schon sehr verändert.

00:08:37: Und ich finde das aber schön. Also mir gefällt das.

00:08:39: Ja.

00:08:40: Ich finde das ganz interessant, dass du sagst, ihr macht das ganz bewusst.

00:08:45: Einerseits in so einer Art Stereotypen zu denken, weil ihr euch bewusst ist,

00:08:49: dass es schon Ähnlichkeiten oder Tendenzen gibt, die sich zum Beispiel aus der Arbeit ergeben

00:08:55: oder aus den Forschungsfeldern, aus der Art, wie in der jeweiligen Wissenschaftsrichtung gedacht und gehandelt wird.

00:09:01: Das ich ja auch sehr gut nachvollziehen kann.

00:09:03: Wobei ja auch immer ein bisschen die Frage ist, liegen diese Ähnlichkeiten wirklich bei den Personen selbst

00:09:08: oder liegen die eher in meiner Wahrnehmung?

00:09:10: Das ist ja auch noch mal eine Frage, ne?

00:09:11: Auf jeden Fall.

00:09:12: Also wenn ich da Stereotypen lende, dann bin ich ja der, der die Ähnlichkeiten sieht

00:09:15: und möglicherweise gibt es ja außerhalb von meinem Kopf gar nicht.

00:09:18: Aber das einerseits und andererseits halt auch trotzdem natürlich immer klar im Kopf war,

00:09:25: dass die Leute halt individuell sind.

00:09:27: Und sich auch zwei aus dem selben Fachbereich, zwei Menschen mit ihren Bedürfnissen oder Wünschen

00:09:33: mehr unterscheiden können als zwei Leute aus verschiedenen Fachbereichen.

00:09:37: Ist eigentlich banal, aber das ist natürlich für deine Arbeit wichtig,

00:09:40: dass immer bei das im Kopf zu haben.

00:09:42: Genau, also und wir sehen immer die einzelne Personen, also immer das Individuum, ne?

00:09:47: Mein Cluster hat vielleicht in Stereotypen, aber wichtig...

00:09:51: Mein Cluster, das hast du gesagt?

00:09:52: Ja, weiß ich nicht.

00:09:53: Schickes Wort.

00:09:54: Cluster.

00:09:55: Ja.

00:09:56: Das ist die so im Kopf, meinst du, ne?

00:09:57: Genau, das glaube ich schon.

00:09:59: Also ich gucke schon, aus welchem Fachbereich kommt die Person, wenn ich eine Anfrage bekomme

00:10:03: und ich kenne die Person jetzt nicht länger, ne?

00:10:05: Also wenn jetzt jemand beispielsweise sagt, ja, ich würde mit ihnen gerne mal über meine

00:10:08: Perspektiven in der Hochschule sprechen, das passiert schon mal.

00:10:11: Dann also Richtung Karriereberatung zum Beispiel oder jemand möchte mal was anderes machen,

00:10:17: dann gibt es da irgendwelche Möglichkeiten.

00:10:19: Dann ist schon so, dann gucke ich mir natürlich an, aus welchem Fachbereich kommt,

00:10:22: ja, wie lange ist der da, was weiß ich über den?

00:10:26: Ich weiß ja relativ wenig, weil ich ja keinen Zugriff auf Personalakten habe.

00:10:30: Also ich kann mir das nur so auch aus dem Internet erschließen.

00:10:33: Ich gucke mir dann manchmal das Profilfoto an, damit ich schon mal so weiß, wie die Person aussieht,

00:10:37: die kommt.

00:10:38: Ja, und dann ist das eigentlich immer ein offenes Gespräch, wo man einfach guckt, ne?

00:10:43: Was kann man für denjenigen tun?

00:10:44: Kann man überhaupt was tun?

00:10:45: Manchmal kann man was tun, manchmal kann man nichts tun.

00:10:48: Aber es ist halt immer total interessant, einfach die Persönlichkeiten dann dahinter auch kennenzulernen.

00:10:52: Und man sieht immer den Einzelnen.

00:10:54: Also wir sind alle total unterschiedlich.

00:10:56: Das war euch ja wahrscheinlich jetzt auch nicht unbewusst so, war euch ja wahrscheinlich bewusst,

00:11:01: dass es so ist.

00:11:02: Aber es ist halt jedes Mal spannend, wenn der Einzelner kommt und was der einfach auch so mitbringt

00:11:06: an Erfahrung und auch wie der die Hochschule zum Beispiel sieht.

00:11:09: Also ich spreche auch sehr viel darüber, warum die Menschen bei uns arbeiten,

00:11:14: womit sie zufrieden sind, welche Angebote sie toll finden.

00:11:17: Was kennen sie manchmal in den Fachbereichen auch gar nicht?

00:11:20: Also da kämpfen wir auch immer halt als Verwaltungseinheit auch, glaube ich, mit.

00:11:25: Und du meinst, welche Angebote nicht bekannt sind?

00:11:27: Genau, also dass die Angebote einfach nicht bekannt sind.

00:11:30: Vielleicht kannst du das noch ein bisschen erläutern.

00:11:32: Du hast gerade gesagt, du sprichst auch mit den Menschen darüber, warum sie hier arbeiten.

00:11:36: Kannst du da ein paar Einblicke geben?

00:11:37: Warum zieht es jemanden hier zur FH?

00:11:39: Warum bleiben auch viele sehr lange?

00:11:41: Warum arbeiten sie gerne hier?

00:11:43: Also ich muss sagen, die Urtöne, die man halt überall so liest oder hört,

00:11:49: egal ob es halt auf der Karrierewebseite ist oder Social Media,

00:11:53: ist schon so, dass immer genau das auch bei mir ankommt,

00:11:57: ist einfach das Superbetriebsklima.

00:11:59: Also die Leute sagen, sie fühlen sich hier sehr wohl.

00:12:01: Es ist trotz der Größe und trotz der zehn Standorte irgendwie noch eine Fachhochschule.

00:12:07: Man hat das Gefühl, man hält zusammen.

00:12:09: Man hat gute Teams, also innerhalb der einzelnen Organisationseinheiten.

00:12:14: Die Familienfreundlichkeit ist immer ganz weit vorne.

00:12:17: Und also zum Beispiel die Dienstvereinbarung und wie das arbeiten beispielsweise,

00:12:21: nennen mir ganz viele, dass sie die ganz toll finden,

00:12:24: weil die ja einfach sehr flexibel ist und auch glaube ich eine mit der flexibelsten Dienstvereinbarung,

00:12:30: die es so im Land NRW gibt an Hochschulen.

00:12:33: Also das ist wirklich, ja, das ist so.

00:12:36: Vielleicht kannst du die nochmal ganz kurz erläutern für die, die vielleicht gar nicht so genau wissen?

00:12:41: Gerne erläutere ich das.

00:12:43: Unsere Dienstvereinbarung, also wir müssen ja Dienstvereinbarung mit dem Personalred,

00:12:47: mit den beiden, aber zwei Personalrat für Technik und Verwaltung

00:12:49: und den wissenschaftlichen Personalrat.

00:12:51: Und wir haben mit beiden eine gleich formulierte Dienstvereinbarung.

00:12:55: Und zwar ist es möglich, bis zu 100 Prozent mobil zu arbeiten,

00:12:59: wenn der Arbeitsplatz das zulässt.

00:13:00: Das passiert so gut wie nie, aber die Möglichkeit ist da,

00:13:04: dass man einfach sehr flexibel sagen kann, ich arbeite mobil,

00:13:08: also auch nicht nur im Homeoffice, sondern mobil heißt ja überall, im Endeffekt.

00:13:13: Und das wird von den Kolleginnen und Kollegen sehr geschätzt,

00:13:17: dass es diese Flexibilität gibt.

00:13:19: Einfach gerade, wenn zum Beispiel mal Betreuungsengpässe mit den Kindern sind,

00:13:22: oder ich weiß, ich muss heute in der Mitte mit den Kindern zum Arzt beispielsweise,

00:13:26: ich kann im Homeoffice bleiben oder viele sagen auch,

00:13:29: ich kann im Homeoffice viel konzentrierter arbeiten.

00:13:32: Also die Flexibilität ist schon sehr groß in der Dienstvereinbarung.

00:13:36: Das wird sehr wertgeschätzt von den Kolleginnen und Kollegen.

00:13:39: Vor allem, dass es auch spontan möglich ist, in Absprache mit seinem Team.

00:13:43: Und das ist ja wahrscheinlich damit gemeint,

00:13:45: wenn du sagst, der Arbeitsplatz muss zulassen.

00:13:47: Also die Aufgaben, die man halt zu erledigen hat, die muss man erledigen können.

00:13:49: Aber wenn das auch zu Hause geht, dann geht es halt auch zu Hause.

00:13:52: Und dann geht das auch manchmal von jetzt auf gleich.

00:13:54: Jana, wir beide haben Kinder.

00:13:55: Corinna, du hast auch Kinder.

00:13:57: Ja, wer Kinder hat weiß,

00:13:59: dass da kann immer mal schnell was nötig werden,

00:14:02: dass man zu Hause bleibt oder schneller Hause kommt oder so.

00:14:04: Dann ist das echt richtig wertvoll.

00:14:06: Es ist immer halt nach Absprache mit der jeweiligen Führungskraft natürlich möglich.

00:14:10: Und wir wünschen uns auch Präsenz,

00:14:13: weil wir sind eine Präsenzhochschule, das muss man auch ganz klar dazusagen.

00:14:17: Es ist jetzt nicht so gedacht, dass alle 100% im Homeoffice arbeiten.

00:14:20: Ich glaube auch, dass es viel mit unserer Kultur zu tun hat,

00:14:23: wie wir uns hier auch auf dem Hof begegnen, wie wir zusammenkommen.

00:14:26: Das ist genauso wichtig.

00:14:29: Aber einfach zu wissen, ich habe die Möglichkeit,

00:14:31: wenn ich beispielsweise eine familiäre Verantwortung habe,

00:14:34: kann ja auch Pflege beispielsweise sein.

00:14:36: Da haben wir auch immer mehr Herausforderungen, zum Beispiel mit Familien-Service,

00:14:39: dass mehr nach Angeboten rund um das Thema Pflege angefragt wird.

00:14:44: Aber es kann ja auch sein, dass die Personen einfach sagt,

00:14:46: ich kann mich im Homeoffice besser konzentrieren.

00:14:48: Ich spar Fahrtwege im Sinne der Nachhaltigkeit.

00:14:50: Also es gibt ja tausend Gründe,

00:14:52: warum man auch zwischendurch gut im Homeoffice arbeiten kann.

00:14:55: Und diese Flexibilität, glaube ich, tut uns als Arbeitgeber sehr gut

00:14:59: und sorgt für sehr viel Arbeitszufriedenheit.

00:15:01: Und das wird auch mit als Erstes genannt, wenn ich jemanden frage,

00:15:03: warum arbeiten Sie denn gerne bei uns?

00:15:05: Weil man halt flexibel arbeiten kann.

00:15:07: Flexible Arbeitszeiten sowieso durch die Gleichzeit.

00:15:09: Also da sind alle immer sehr glücklich.

00:15:11: Und also es werden oft Angebote halt wirklich auch wie Familien-Service genannt,

00:15:15: die ja dann halt irgendwie das noch flankieren.

00:15:17: Ich habe mal irgendwo gelesen, wer lieben möchte, muss loslassen können.

00:15:22: Denn nur dann sind die Menschen wirklich frei,

00:15:25: auch wieder aus eigenem Antrieb zurückzukommen.

00:15:27: Wenn man die Leute festhält, dann erdrückt man da irgendwann die Liebe

00:15:30: und dann wollen die auch nur weg.

00:15:32: Und so macht ihr das, ne?

00:15:33: So machen wir das.

00:15:34: So macht die Fahrtunschule das mit dem Chefdichten.

00:15:36: Hab ich doch nicht so gesehen.

00:15:38: Ja, kann sein.

00:15:39: Ja, das gehört sich so an.

00:15:40: Ja, und was ich immer noch echt auch wichtig finde,

00:15:44: ist, wir haben die Dienstvereinbarung angefangen zu verhandeln vor Corona.

00:15:48: Also das war keine Maßnahme, die irgendwie eine Corona-Maßnahme war.

00:15:51: Also klar, Corona hat natürlich das Homeoffice für uns alle geöffnet,

00:15:54: Videokonferenz und so.

00:15:56: Gab's vorher nicht.

00:15:57: Oder gab's wenig, sagen wir es mal so, war ja nicht so etabliert wie heute im Haus.

00:16:01: Aber die Dienstvereinbarung war schon in der Planung kurz bevor Corona überhaupt kam.

00:16:06: Und das ist mir immer ganz wichtig zu sagen,

00:16:08: dass nicht der Herr Corona hat dem so einen Schwung gegeben.

00:16:11: Also die Hochschule hatte sich schon vorher auf den Weg Richtung dieser

00:16:13: Arbeitszeitflexibilisierung gemacht.

00:16:15: Und das finde ich immer auch ein ganz wichtiges Signal für die Kolleginnen und Kollegen zu wissen,

00:16:19: wir waren da sowieso schon auf einem guten Weg, bevor uns die Pandemie dann so allerhard erwischt hat.

00:16:25: Wie die Menschen die Hochschule sehen, hat es so noch gesagt.

00:16:29: Kann man das auch ein bisschen klasstern?

00:16:32: Ich glaube, das ist auch so die Erkenntnis aus 3-Zufriedenheitsbefragungen,

00:16:37: die ich ja mit begleiten durfte.

00:16:39: In welchem Zeitraum?

00:16:40: Die erste, haben wir 2016/17 gemacht.

00:16:43: Dann gab's 3 Jahre später die nächste, also 19/20.

00:16:47: Nein, 2015/16, 18/19 und die letzte war jetzt 22/23.

00:16:53: Und was uns einfach als Hochschule, aber das ist glaube ich bei allen Hochschulen so,

00:17:00: ist einfach die Sinnhaftigkeit der Aufgabe.

00:17:02: Die Leute kommen halt, weil die es gut finden,

00:17:04: jungen Leuten eine gute Ausbildung zu ermöglichen,

00:17:07: gute Studium zu ermöglichen, forschend zu können.

00:17:10: Also einfach die Welt voranzubringen, Leute in Jobs zu bringen.

00:17:16: Also ich glaube, dieser Sinn einfach hier zu arbeiten,

00:17:20: ist einfach ganz groß, warum man hier arbeitet.

00:17:24: Mir geht's nämlich genauso.

00:17:26: Es ist ein guter Ort hier zu arbeiten.

00:17:29: Man hat das Gefühl, dass man was Gutes tut

00:17:31: und dass man auch was erreichen kann,

00:17:33: dass man irgendwie die Welt ein bisschen besser machen kann

00:17:36: und jungen Menschen irgendwie eine Perspektive bieten kann.

00:17:39: Also ich kann halt mit diesem Slogan wie Focus on Students

00:17:42: auch so wirklich mitgehen, selbst in meiner Position

00:17:47: jetzt quasi nur Personalentwicklerin.

00:17:50: Aber auch ich bin ja halt dafür da, dass es den Menschen,

00:17:53: die Lehre machen, die forschen, dass es denen hier gut geht.

00:17:56: Also wirklich da auch aus der Verwaltung,

00:18:00: indirekt halt drauf, zahle ich da drauf ein, würde ich mal sagen.

00:18:03: Ich wege da nicht mit, ich zahle da drauf ein,

00:18:05: mit meinen Angeboten ein gutes Arbeits- und Studienumfeld zu schaffen.

00:18:10: Und ich glaube, das empfindet hier jeder so.

00:18:14: Egal in welcher Rolle er ist, ich sehe das ja mal wie so ein Puzzle.

00:18:17: Hier sind 950 Puzzleteile und eins greift in das andere.

00:18:21: Ja, er gibt sich da auch ein Gesamtfeld in einem...

00:18:24: Ja, das ist da die Fahrerschule.

00:18:26: Einfach die Fahrerschule.

00:18:27: Ja, also ich hab das mal wie ein Puzzle beschrieben,

00:18:30: das ist natürlich falsch, weil wenn ein Teil fehlt,

00:18:32: ist ein Puzzle ja nicht komplett.

00:18:33: Und natürlich ist es so, Menschen gehen oder fallen länger aus

00:18:36: und länger Zeit nicht mal vielleicht mal im Dienst.

00:18:39: Vielleicht sind es auch Zahnräder, die einander greifen.

00:18:42: Also ich hab da schon so Bilder,

00:18:44: dass eine das andere total bedingt.

00:18:47: Und dass jeder hier einfach sein Teil...

00:18:50: mit seiner Arbeit dazu beiträgt. Und ich finde auch, dass die Fachhochschule das immer gut auch an

00:18:57: die Mitarbeiter transportiert, dass jeder wichtig ist und jeder halt zum Gesamtbild auch beiträgt.

00:19:03: Egal welche Rolle er bekleidet, ob Professor oder Office Management oder alles auch immer.

00:19:09: Ja absolut. Ich denke gerade darüber nach. Über einem steht ja jetzt gerade die Frage,

00:19:14: was sind das für Menschen, die hier arbeiten? Es ist manchmal für dich schwierig, diese beiden

00:19:18: Bereiche Wissenschaft und Technik und Verwaltung irgendwie zusammenzubringen. Also sind es wirklich

00:19:24: so zwei getrennte Teile oder gibt es da schon auch viele Gemeinsamkeiten und Überschneidungen?

00:19:30: Als wir die ersten Angebote im In-Haus-Ford-Bullungsprogramm gemacht haben,

00:19:37: da haben wir wirklich sehr status-bezogen gedacht. Da haben wir gesagt, naja, der Prof braucht eine

00:19:41: eigene Veranstaltung, der wissenschaftliche Mitarbeiter braucht eine und der in Technik und

00:19:45: Verwaltung Bau eine. Und die ersten Rückmeldungen nach dem Programm waren dann, das wollen wir

00:19:50: gar nicht. Warum machen wir das nicht alle zusammen? So, das fand ich damals total schön,

00:19:53: weil es ja immer diese gefühlte Kluft gibt, die jetzt die Verwaltung, da sind die Fachbereiche.

00:19:59: Also es ist irgendwie ja immer im Haus so, schwingt ja immer so ein bisschen mit, würde ich sagen.

00:20:05: Und als damals die Rückmeldung kam, das fand ich total schön. Und ich glaube, es gibt ganz viele

00:20:10: Angebote, die einfach für alle gleich gut sind und jeden Menschen gleich ansprechen. Also ich sehe

00:20:16: das zum Beispiel auch im Gesundheitsmanagement ganz oft, wenn es um so Themen wie jetzt, wir machen

00:20:20: ja dieses Jahr ja der Krebsprävention und das wird wirklich von allen Statusgruppen gleich

00:20:25: angenommen. Wenn wir einen Houtscreening-Termin anbieten beispielsweise, der ist sofort ausgebucht.

00:20:29: Und da geht jeder hin. Also jede Statusgruppe, da braucht man keine gezählten Angebote zu machen.

00:20:35: Und dann gibt es einfach Angebote, die werden von der einen Gruppe mehr genutzt als von der anderen.

00:20:39: Das ist aber auch auf Themen bezogen. Was ja so ein bisschen die Besonderheit auch noch hier im

00:20:44: Haus ist, ist, wir haben ja Mitarbeitergespräche auch für die Wissenschaften, nämlich Reflexions- und

00:20:48: Entwicklungsgespräche. Da haben wir eine Eigendienstvereinbarung mit dem wissenschaftlichen

00:20:51: Personalrat. Das findet im Moment getrennt von den Mitarbeitergesprächen in der Verwaltung statt.

00:20:56: Also die haben unterschiedliche Namen. Das ist zwar ein ähnlicher Bogen, hat so ein paar andere

00:21:01: Unterschiedlichkeiten auch dabei. Dass es immer verheiratet ist, kann man nicht sagen miteinander.

00:21:07: Also es gibt viele getrennte Dinge und auch viele getrennte Anforderungen, glaube ich. Aber ich nehme

00:21:12: eigentlich wahr, dass gerade die Angebote in einer Personalentwicklung und im Perspektivmanagement

00:21:17: halt immer mehr zusammenwachsen. Also dass da diese Trennung nicht unbedingt geben muss.

00:21:21: Das forcieren, wenn die Bereiche dann auch oft selber. Also wir denken das nicht im Team.

00:21:28: In diesen zwölf Jahren, die du eingangs genannt hast, von den ersten Femmeartigen Angeboten wie

00:21:35: diesem Onboardingprozess bis heute, hat sich ja dieses Angebot insgesamt wahnsinnig potenziert.

00:21:43: Wir haben es ja kurz angeschnitten für die Gesundheit, für die körperliche, wie für die

00:21:47: psychische Gesundheit gibt es Angebote, für arbeitsbezogene Weiterbildung und Themen gibt es Angebote.

00:21:53: Wie bewährt es du denn die Bereitschaft oder das Interesse der erfahrbeschäftigten,

00:22:00: daran sich weiterzubilden? Wenn ich gerade zu drüber nachdenke, dann hat das ja mehrere als

00:22:05: Perspecte oder eine hohe Teilnahme, eine zahlenmäßig hohe Teilnahme an solchen Angeboten,

00:22:10: könnte auch bedeuten, dass die Leute nichts zu tun haben. Könnte aber auch bedeuten,

00:22:14: dass sie besonders ehrgeizig sind, dass sie gut organisiert sind und das halt neben ihrem Job,

00:22:19: neben ihren eigentlichen Aufgaben noch schaffen. Welche Gedanken hast du dazu? Also wie ist das

00:22:24: Verhältnis von den Angeboten und dem Interesse und was sagt es über die Beschäftigten aus?

00:22:28: Das ist tatsächlich sehr unterschiedlich. Also wir bieten ja nicht nur interne Fortbildungen an,

00:22:34: sondern die Leute können ja auch nach externen gehen. Wird auch unterschiedlich nachgefragt,

00:22:39: ist natürlich auch so ein bisschen davon abhängig, welche Kompetenzen gerade halt wichtig sind oder

00:22:45: erfragt werden. Also wenn wir, was weiß ich jetzt, als wir MS Teams eingeführt haben,

00:22:49: beispielsweise im Haus, da haben wir einfach ganz viele Schulungen angeboten, damit die Leute das

00:22:53: schnell halt ins Arbeiten kommen und mit dem Programm arbeiten können. Das ist natürlich eine

00:22:58: Vorreise. Da müssen wir einfach dann die Grundlagen dafür schaffen, dass wir arbeitsfähig sind. Da ist

00:23:04: natürlich immer ein sehr hoher Bedarf dann auch an Schulungen und dann nehmen auch viele

00:23:08: Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dann wahr aus allen Beschäftigtengruppen. Wenn es um Themen wie

00:23:14: zum Beispiel Gesundheitsthemen geht, wie "Flaf ich besser" oder "Wir haben auch mal Angebote gehabt,

00:23:23: dieser Zielgruppen spezifisch waren, wie ich in den Ruhe stand" oder so, das ist immer mal gefragt,

00:23:28: mal nicht gefragt. Aber wenn halt keine Anmeldungen kommen, sagen wir das dann im Haus ab. Wir nehmen

00:23:32: schon wahr, dass es mehr Fortbildungswünsche gibt in den letzten Jahren. Also das ist auf jeden

00:23:38: Fall gestiegen. Die Leute sind schon bereit, Fortbildungen zu machen und auch manchmal längerfristige

00:23:43: Weiterbildung, wenn es halt aber dem Arbeitsplatz natürlich auch dienlich ist. Wir bieten ja keine

00:23:47: Fortbildung an, die nicht irgendwie auf auch der Organisation zugutekommt. Das ist ja jetzt nicht

00:23:53: nur auf den Mitarbeiter, sondern auch immer auf die FH-Organisation als Ganze. Aber ich würde

00:24:01: sagen, die sind schon immer noch fortbildungsfreudig und lebenslanges Lernen ist ja auch eigentlich

00:24:07: das Thema, was uns jetzt alle begleitet. Das wird ja auch sehr fossiert im Moment. Es kommt mir

00:24:12: natürlich gelegen, dass auch Direktoren und Kanzlerin mit dem Thema so viel werben. Und ich

00:24:20: glaube, das muss ein gutes Maß finden. Zwischendurch bemerken wir aber auch Monate, zum Beispiel,

00:24:25: wo es eine totale Müdigkeit gibt, wo Leute einfach fast gar nichts machen. Also die Sommermonate

00:24:29: sind immer schlecht im Fortbildungsbereich. Das ist saure Gurkenzeit wie in vielen Bereichen.

00:24:33: Warum? Weil es zu warm ist oder wie Ferien? Ja, die Leute haben keinen Lust im Sommer machen,

00:24:36: die keine Fortbildung. Wir haben auch erlebt, nach Corona wollte keiner online Fortbildung mehr

00:24:41: machen. Da wollten die auf einmal alle wieder in Prävenz. Gerade wie die Nachfragen nach online

00:24:46: wird ein bisschen mehr. Was viel gefrachter ist als früher ist oder was früher überhaupt kein

00:24:50: Thema war. Früher haben wir einfach Leute für den ganzen Tag eingekauft. Heute würden wir mehr

00:24:54: Learn-Nuggets nennen, wo man sich vielleicht einfach mal eine Stunde mit dem Thema nur bestäftigt

00:25:00: und nicht den ganzen Tag oder was ich vielleicht als Blended Learning Angebote demnächst mal machen

00:25:04: kann. Also da wird der Markt es halt riesig. Ja, ich glaube, ich habe noch nie so viele Fortbildungen

00:25:10: gemacht wie hier an der FH. Finde ich toll. Ja, auch sehr vielfältig. Mein Eindruck ist auch,

00:25:16: dass die meisten Lust haben, dieser Angebot auch wahrzunehmen und besser zu werden. Das liegt

00:25:23: ja im Moment so im Trend. Was wird denn im Moment gefragt? Was ist denn an WUG, am Fortbildungssektor?

00:25:29: Also was auf jeden Fall ein Thema ist, ist rund ums Thema. Remotearbeit, Mobilisarbeit,

00:25:35: das ist immer noch ein Thema. Der Digitalisierungsschub ist auf jeden Fall ein Thema. Auch wie

00:25:40: gehe ich mit einem digitalen Overflow um? Also wenn wird es mir zu viel? Oder wie kann ich

00:25:48: halt die Medien gut bedienen, sag ich mal, oder welches Medium brauche ich so für mich? Und was

00:25:54: immer erzählen wir, zum Beispiel ist es Projektmanagement. Also da können wir immer, die

00:25:59: Schulung kriegen wir fast immer voll. Da wird es jetzt auch demnächst wieder Angebote geben.

00:26:02: Also das ist ein Evergreen. Der läuft seit zwölf Jahren immer mal wieder durch und das sind immer

00:26:10: Themen. Ich glaube auch, weil wir alle viel projekte Bezogene arbeiten als früher. Und auch

00:26:16: die Zanatübergreife, Fachpreisübergreifen, also die Projektstruktur setzt sich schon immer mehr

00:26:20: durch, dass man auch nicht nur seine Standardaufgaben hat, sondern auch in kleinen, viele Projekte

00:26:26: abarbeitet oder mit einer Projektstruktur einfach für sich arbeitet, damit man einfach auch

00:26:30: seinen normalen Aufgaben gut bewältigen kann. Also die hilft auf jeden Fall weiter.

00:26:35: Wenn wir nochmal über Stereotypen und Klischees vielleicht kurz da nochmal drauf zurückkommen,

00:26:41: in dem Zusammenhang. Wenn ich jetzt das Vorurteil hätte, dass ich sagen würde,

00:26:44: ja gut Wissenschaftler*innen, die müssen ja sowieso lernen und forschen, denen liegt das

00:26:48: lebenslange Lernen näher. Ist das so? Oder sind die Verwaltungsleute auch dauerhaft interessiert

00:26:55: daran, was Neues zu lernen? Die Verwaltungsmitarbeiter sind auch dauerhaft daran interessiert, was

00:27:01: Neues zu lernen. Ganz sicher, nein, auf jeden Fall. Nein, da gibt es keinen Unterschied. Nein. Also ich

00:27:06: glaube, dass das sowieso meine Typfrage. Was es tatsächlich gibt, also um nochmal Klischee zu

00:27:11: bedienen. Also Frauen sind Fortbildungsaffiner als Männer. Also Frauen machen eher Fortbildung

00:27:18: als Männer. Du hast ja wahrscheinlich selber auch ein paar Fortbildungen absolviert. Ja. Was ist

00:27:24: dir denn so als besondere Sternstunde vielleicht in Erinnerung geblieben? Was sind, hast du

00:27:28: ein Highlight? Mein Fortbildungshighlight. Tatsächlich habe ich eine Ausbildung als

00:27:33: Mediaturin gemacht vor, ich glaube, so 2016 war es also vor acht Jahren. Ausbildung,

00:27:40: das ist dann mehr als eine Ernachtmitteilung. Eine Weiterbildung, genau eine Weiterbildung war

00:27:42: das, das waren glaube ich vier Wochenenden, die Medievader ermöglicht hat, weil das Thema

00:27:47: Konfliktbewältigung ja auch bei mir im Perspektivemanagement mit ist und Mediationsgespräche

00:27:52: anbahnt. Und damals hatte ich auch noch den Gedanken auch, da kann ich auch selber medieren.

00:27:57: Das, dazu ist es tatsächlich nie gekommen, weil man, wenn man Teil der Organisation ist,

00:28:02: das nicht neutral machen kann. Aber es hat mir wahnsinnig viel für meine persönliche Entwicklung

00:28:07: gebracht, die Weiterbildung zu machen und auch beispielsweise, seit Menschen auszusuchen,

00:28:13: die Mediationen hier im Haus machen. Also das kommt nicht häufig vor, aber wir haben natürlich

00:28:17: auch Konfliktsituationen, dass wir einen Mediator von außen reinholen und da war die Weiterbildung

00:28:24: total hilfreich. Also ich war toll. Ich habe aber auch ganz viele andere gemacht, die echt super waren.

00:28:29: Gerade solche Konfliktsituationen werfen ja nochmal ein anderes Licht auf konkrete Verhältnisse zwischen

00:28:38: Kollegen, Kolleginnen oder Chef und Mitarbeiter*innen und so. Also zwischen den beiden Parteien

00:28:44: konntest du daraus nochmal was anderes lernen über die FA und über die Leute hier?

00:28:50: Ich glaube, dass wir alle ganz normal sind, würde ich sagen. Also ich glaube, wir haben genau

00:28:55: dieselben Themen und Konflikte wie jede andere Organisation und das ist mal irgendwie knarzt

00:29:01: und knirscht und das ist normal. Ich glaube nur, dass wir wirklich ein gutes Miteinander haben und

00:29:08: viele Menschen, die sich Mühe geben, dass es halt auch wieder geglättet wird und das

00:29:12: Lösungen gefunden werden. Und ich finde, dass die FA da immer sehr lösungsorientiert

00:29:17: dran gegangen ist und auch alle Führungskräfte, die ich bisher erlebt habe und auch beraten durfte

00:29:23: in den Themen und auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Ich spreche ja immer auch oft mit

00:29:26: beiden Parteien. Habe ich mal das Gefühl gehabt, dass wir immer versucht haben, mit einem Blick

00:29:32: nach vorne zukunftsgerichtet gute Lösungen für die Parteien zu finden und klar, manchmal ist es

00:29:36: auch so ausgegangen, dass man vielleicht nicht mehr miteinander arbeiten konnte, dann haben wir aber

00:29:40: auch Lösungen im Haus gefunden und oftmals haben wir aber auch einfach wieder das hinbekommen,

00:29:44: dass die Leute sich wieder einander zugewandt haben und heute auch super miteinander arbeiten.

00:29:49: Also da gibt es ganz viele tolle Geschichten, die darf man natürlich nicht erzählen, aber die weiß

00:29:55: ich und da freue ich mich auch immer, wenn ich zum Beispiel sehe, dass es halt gut ausgegangen ist.

00:29:58: Das sind für mich Erfolgsgeschichten. Wenn eine Mediation funktioniert hat, das ist dann Erfolg.

00:30:03: Oder wenn die Leute auch nachher nochmal angucken und sagen, das hat mir geholfen oder auf

00:30:09: so Situationen, wenn jemand zum Beispiel irgendwie unsere exzentpsychologische Beratungen Anspruch

00:30:15: genommen hat und nachher zu mir kommt, ja eigentlich müsste ich das ja gar nicht erzählen, aber das

00:30:19: war für mich ein tolles Angebot. Das hat mir in der Krisesituation total weitergeholfen oder das

00:30:25: sind echt, da weiß man, wofür man es macht. Und das kommt vor? Ja, das kommt vor. Das sind so

00:30:31: wirklich die richtig schönen persönlichen Momente. Also ich muss auch sagen, mir, ich habe das geliebt.

00:30:36: Wir haben früher vor Corona Sprechstunden an der E-Mail-Flege-Straße angeboten und auch

00:30:43: an der Sonnenstraße, die Leute können ja sowieso immer zu uns an den Max-Office-Plats kommen.

00:30:46: Aber und diese Sprechstunden habe ich den ganzen Tag, war ich da und habe dann Termine vergeben.

00:30:51: Man konnte aber auch so vorbeikommen und die waren damals immer total ausgebucht und da hatte ich

00:30:55: dann echt das ganze Pemprortfolio an dem Tag und danach war ich total müde, weil ich mit so

00:31:00: vielen Leuten gesprochen habe, aber das hat mir richtig Spaß gemacht. Das war so für mich

00:31:03: Personalentwicklung live. Das war richtig gut und da kriegt man einfach tolle Rückmeldungen,

00:31:08: dann weiß man auch, wofür man das macht. Also ich weiß immer, wofür ich das hier mache,

00:31:13: aber das sind echt die richtig schönen Tage. Das ist so richtig Personalentwicklung pur.

00:31:18: Gibt es was, wo du noch Potenziale siehst, wo du denkst, wenn es möglich wäre,

00:31:24: könnten wir das im Perspektive-Management noch implementieren, noch besser machen?

00:31:30: Ich glaube, besser werden kann man immer und ich würde auch sagen, die Gesellschaft gibt uns

00:31:36: immer neue Anforderungen oder es gibt immer auch Trends. Wir gucken ja auch in Trendforschung

00:31:42: rein, was ergibt sich da gerade? Ich meine, so eine Dienstvereinbarung mobiles Arbeiten fällt

00:31:47: ja auch nicht vom Himmel. Da war einfach der Trendende der 2010er Jahre, dass es mehr Richtung

00:31:54: Arbeitszeit-Flexibilisierung geht. Dann gucken wir uns das an und dann wissen wir,

00:31:58: wollen wir auf die Zuge aufspringen oder nicht. Meistens ist uns die Wirtschaft auch schon

00:32:02: ein paar Jahre voraus. Die haben einfach schon Angebote, die wir dann im öffentlichen Dienst

00:32:09: noch nicht haben. Das muss man auch sagen. Aber ich glaube, wir haben da bisher immer ganz gut

00:32:13: geschafft, den Anschluss zu finden und dann auch die Instrumente für uns als Organisation

00:32:17: rauszusuchen, die zu uns halt passen und mit denen wir auch gut leben können und die auch zu

00:32:21: unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern passen. Das heißt, die Angebote entwickeln sich mit den

00:32:26: Lebensbedürfnissen und den Arbeitsbedürfnissen der Mitarbeiter mit. Genau. Ich bin tendenziell immer

00:32:34: der Meinung, manchmal müssen wir einfach Sachen ausprobieren. Wir haben auch Dinge wieder eingestampft.

00:32:37: Das ist ja jetzt nicht immer so, dass alles funktioniert, aber viel funktioniert halt auch

00:32:42: sehr gut. Manchmal glaube ich, bestimmt wird es auch Themen geben, die man vielleicht in

00:32:47: den nächsten Jahren gar nicht mehr bespielen muss. Da muss man einfach jetzt mal gucken,

00:32:51: wie sich die Zeit und der Zeitgeist gerade ist und wie sich das wandelt. Das ist auf jeden

00:32:56: Fall gerade Personalentwicklung, Personalmarketing. Es ist, glaube ich, wirklich sehr auch vom Zeitgeist

00:33:02: abhängig, wie gerade die Generation vielleicht auch tickt. Das ist ja auch die Frage. Wir haben ja

00:33:06: bisher immer nur über die Statusgruppen gesprochen. Wir haben natürlich auch unterschiedliche

00:33:10: Lebensaltermenschen hier, gemischte Teams. Andere Herausforderungen. Natürlich habe ich eine

00:33:16: andere Herausforderung, wenn ich irgendwie 20 bin oder 30 oder 40 oder 50. Auch das ist halt,

00:33:22: muss man ja auch bedenken. Hast du möglicherweise im Kopf wie alter Durchschnittsmitarbeiter hier?

00:33:28: Oh, advoch mich. Aber wir sind im Moment alterstrukturmäßig gut aufgestellt. Also wir sind

00:33:35: sehr, also wenn man so eine Kurve sieht, ist es sehr ausgeglichen in den verschiedenen alter

00:33:41: Stufen. Du hast gesagt, du bist immer dafür zu haben, auch mal was auszuprobieren. Du

00:33:46: probierst jetzt bald mal was Neues aus? Genau. Das wird sich inzwischen bald jetzt gehen,

00:33:51: rumgesprochen haben, dass deine Zeit an der FA Dortmund zumindest als Femmleiterin begrenzt ist,

00:33:58: dass das Ende absehbar ist. Du wechselst wohin? Zu Hochschule am Lippstadt. Was machst du da?

00:34:02: Da bin ich als Personaldezern intern tätig. Also den ganzen Bereich Personal. Ja, also

00:34:09: dasselbe wie jetzt plus X. Plus ja. Was nimmst du mit von hier dorthin? Ich nehme glaube ich

00:34:17: ganz viele Erfahrungen mit. Vor allem im Bereich, was das Perspektivmanagement angeht. Ich bin froh,

00:34:28: dass ich auf die Erfahrung aus meiner Zeit in Personaldezernat auch als das Perspektivmanagement

00:34:33: auch da war. Als es ein Team in Personaldezernat war, da habe ich einfach viel in der Personalarbeit

00:34:38: auch mitbekommen und der auch wie gesagt als Sachbearbeiterin da gearbeitet. Auf die Erfahrung

00:34:44: kann ich zurückgreifen. Das bringe ich nämlich mit und ich glaube der Bereich Personalentwicklung

00:34:49: ist sowieso einer, der immer mitgedacht werden muss und ich freue mich jetzt irgendwie tatsächlich

00:34:54: einfach auf eine neue Herausforderung. Und ich weiß aber auch, was ich zurücklasse. Und das sind

00:35:00: für mich auch genau darüber, wo wir heute gesprochen haben, einfach die Kolleginnen und

00:35:03: Kollegen, die einfach hier bleiben. Und da habe ich auch echt ein sehr, bin ich sehr, sehr traurig

00:35:09: und habe mich aber auch sehr über die ganzen E-Mails und Rückmeldungen und so gefreut. Jetzt habe

00:35:14: ich ja aber die Möglichkeit, das hier auch sozusagen, das war ganz toll. Und ich bin gespannt,

00:35:19: wie es weitergeht. Also für mich ist es echt super spannend nach fast 20 Jahren, im September

00:35:25: ich 20 Jahre hier gewesen, jetzt so ein Schritt zu gehen. Das ist schon echt eine große Nummer für

00:35:29: mich auch persönlich. Aber ich freue mich drauf. Lachen das und weinen das Auge, sage ich immer.

00:35:33: Ja, das klingt nach einem richtigen Abenteuer. Dafür drücken wir dir ganz fest die Daumen. Ich

00:35:39: bin sicher, du hinterlässt eine Lücke hier, aber auch ein gutes Gerüst, was du mit aufgebaut

00:35:44: hast, was andere dann fortführen werden. Vielleicht beenden wir diese Folge, um nochmal einmal

00:35:50: zusammenzufassen, was unsere über allem stehende Forschungsfrage, ob wir die an mehreren Beantworten

00:35:56: konnten. Also ich habe mir nur Tätzung nach, du auch? Ja. Ja, willst du anfangen? Also ich habe mir

00:36:01: aufgeschrieben, es ist eine heterogene Gruppe, wir haben 950 Mitarbeiter. Mitarbeiter*innen, danke.

00:36:09: Sie arbeiten gerne mobil, kommen aber auch gerne hierhin. Also ja, wie kann ich das sagen?

00:36:17: Wir sind flexibel. Wir sind flexibel und keiner ist die ganze Zeit nur zu Hause, sondern man ist

00:36:22: auch gerne hier. Es sind Menschen, die die Welt ein bisschen voranbringen wollen und die vor allem

00:36:26: den Studierenden hier helfen möchten oder dazu beitragen möchten, ein gutes Studium hier abzulegen.

00:36:34: Sie sind fortbildungsfreudig. Was hast du dir noch notiert? Ja, neugierig. Ich habe dasselbe wie

00:36:39: du in anderen Worten, moralisch enttäger, neugierig, lernwillig und vor allem ganz normale Menschen.

00:36:46: Offenbar. Haben wir noch was vergessen, Corinna? Nee, ich glaube, das trifft ganz gut. Vielen Dank

00:36:53: fürs Gespräch und alles Gute für die Zukunft. Ich danke euch. Das war die 21. Folge des Podcasts

00:36:59: "Flurfung". Wir hören uns in der nächsten Folge wieder und bis dahin freuen wir uns wie immer

00:37:04: über Anregungen, Lobkritik und auch gerne Themenvorschläge an "Flurfung" mit FA in der Mitte,

00:37:11: "Flurfung" @faminusdortern.de. Bis bald. Bis dann.

00:37:28: [Musik]

00:37:36: Copyright WDR 2020

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